Was macht das wahre Oktoberfest aus, wie ist es entstanden?
Was wird auf dem Oktoberfest gefeiert?
Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt. Traditionen wie Bier und Brezen gehören fest zu einem Besuch dazu. Viele Besucher tragen bayerische Trachten, egal woher sie kommen.
Der Ursprung des Oktoberfestes Seinen Ursprung hat das Oktoberfest in der Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig (später König Ludwig I.) und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Am 12. Oktober 1810 fand als Höhepunkt der Hochzeitsfeierlichkeiten ein Pferderennen auf einer Wiese vor München statt. Kinder in Trachten trugen Gedichte vor, und die Wiese wurde festlich mit Blumen geschmückt.
Zu Ehren der Braut wurde die Wiese „Theresens-Wiese“ getauft, heute bekannt als „Theresienwiese“ oder kurz „die Wiesn“.
Das Pferderennen war so erfolgreich, dass es im folgenden Jahr wiederholt wurde, und damit legte man den Grundstein für das heutige Oktoberfest. Über die Jahre kamen immer mehr Bierzelte und Attraktionen hinzu, wobei das Pferderennen seit 1938 nicht mehr stattfindet.
Von Bierständen zu Bierzelten Bereits 1818 wurden das erste Karussell und zwei Schaukeln aufgestellt. Im späten 19. Jahrhundert wuchs die Zahl der Schaustellerbetriebe, und es entstanden immer mehr kleine Bierbuden. Ab 1896 bauten Wirte in Zusammenarbeit mit Brauereien die ersten großen Bierzelte.
Neben Bier wurden bald auch deftige Münchner Schmankerl angeboten, was zur Entstehung der „Wirtsbudenstraße“ führte, die bis heute typisch für das Oktoberfest ist.
Oktoberfest im September Obwohl der Name Oktoberfest geblieben ist, beginnt das Fest inzwischen im September. Der Grund für die Vorverlegung liegt im milderen Wetter, das im September mehr Besucher anlockt.
Das größte Volksfest der Welt Heute gilt das Oktoberfest als größtes Volksfest der Welt und zieht Millionen von Menschen an, sowohl Münchner als auch Touristen aus der ganzen Welt. Neben traditionellen Trachtenumzügen gibt es moderne Fahrgeschäfte, die den Reiz der „Wiesn“ ausmachen.
Oktoberfeste weltweit Inzwischen wird das Oktoberfest auch in vielen anderen Ländern gefeiert – von den USA über Brasilien bis nach Australien. Doch das Original bleibt in München.
Essen auf dem Oktoberfest: Was man probieren sollte
Das Oktoberfest in München ist nicht nur für Bierfreunde ein Highlight, auch kulinarisch hat es einiges zu bieten. Trotz der enormen Besucherzahlen schaffen es die Küchen, leckere und frische Gerichte zu servieren – wenn man weiß, was man bestellen sollte.
Perfekt gegrillte Klassiker Eine gute Faustregel für das Essen auf der Wiesn: Entscheide dich für Gerichte, die im Ganzen gegrillt werden. Besonders empfehlenswert sind hier das klassische halbe Hendl, Enten, Schweinshaxn, Kalbshaxn oder sogar Ochs vom Spieß. Diese Gerichte werden in großen Mengen vorgegrillt, was bedeutet, dass sie immer frisch und auf den Punkt serviert werden können. Vor allem kleinere Zelte, wie die von Poschner oder Heimer, sind für ihre Bratenspezialitäten bekannt und legen den Fokus auf hochwertiges Essen.
Traditionelle Brotzeiten Wenn du etwas Einfacheres und typisch Bayerisches suchst, sind die kalten Brotzeiten eine hervorragende Wahl. Früher wurde auf dem Oktoberfest vor allem Käse mit Brot oder Brezen gegessen – eine Tradition, die bis heute fortbesteht. Besonders beliebt sind Gerichte wie Presssack, Radi (Rettich), Essiggurken, Wurstsalat, kalter Schweinsbraten oder Obazda, ein würziger Käseaufstrich. Viele Zelte bieten gemischte Brotzeitplatten an, die variieren können: Manche beinhalten sogar kalte Hendl- oder Entenstücke, während in anderen eher Radieserl und Schinken dominieren.
Süßspeisen zum Abschluss
Die Auswahl an süßen Speisen ist allerdings oft begrenzt. Beliebte Desserts sind Dampfnudeln, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn oder die direkt am Tisch verkauften Auszogne, ein traditionelles Hefegebäck.
Wer mehr Auswahl an Süßspeisen sucht, sollte in eines der Kaffeezelte gehen, wo neben Klassikern wie Marillenknödel oder Topfenstrudel auch gebrannte Mandeln nicht fehlen dürfen.
Insgesamt gilt: Wer auf dem Oktoberfest das Richtige bestellt, kann sich auf eine Vielzahl schmackhafter Gerichte freuen – von herzhaften Braten bis zu süßen Leckereien.
Obligatorisch: Die Maß‘
Auf dem Oktoberfest und in bayerischen Biergärten wird traditionell Bier aus gläsernen Maßkrügen getrunken. Diese Krüge haben ab den 1970er-Jahren weitgehend die früher üblichen Steinkrüge, die oft mit Zinndeckeln versehen waren, abgelöst. Im späten 19. Jahrhundert wurde der deckellose Steinkrug als „Keferloher“ bekannt, benannt nach einem Ort östlich von München. Seit 2010 sind auf der „Oiden Wiesn“ wieder Steingutkrüge im Einsatz.
Aber woher kommt eigentlich der Begriff „Maß“?
Anfang des 19. Jahrhunderts erweiterte Bayern sein Territorium um Gebiete in Franken und Schwaben und feierte 1806 seine Erhebung zum Königreich. König Max Joseph und sein Minister Maximilian Graf Montgelas schufen eine einheitliche, zentralisierte Verwaltung. Teil dieser Reform war auch die Vereinheitlichung der zahlreichen Maßeinheiten für Flüssigkeiten, die es im Land gab. Als Standard wurde das „Münchner Maß“ festgelegt, welches ein Volumen von 1,069 Litern hatte.
Um sicherzustellen, dass die Schankgefäße korrekt bemessen waren, wurden sie von Prüfern mit Messzylindern überprüft. Ein solcher Prüfkrug aus dem Jahr 1809, gefertigt aus Kupfer und Messing, trägt die Aufschrift „BAIER. MAAS“. Diese sogenannten Muttermaße wurden von der bayerischen Regierung an lokale Behörden geschickt, um als Referenz für geeichte Messgeräte zu dienen. Durch ihren häufigen Einsatz beim Bierverkauf prägten sich die Begriffe „Maßkrug“ und „Maß Bier“ ein. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde schließlich der Liter mit 1000 ml als offizielle Maßeinheit festgelegt.
Im frühen 19. Jahrhundert setzten sich in Bayern zylindrische Steinkrüge durch. Der erste bildliche Beleg ihres Gebrauchs auf dem Oktoberfest stammt aus dem Jahr 1830.
Die Oide Wiesn, „Alte Wiese“
Mit Blasmusik und historischen Fahrgeschäften betont sie den nostalgischen Charakter des Volksfestes. .
Hintergrund und Entstehung
2010 feierte man das 200-jährige Jubiläum des Oktoberfests mit der „Historischen Wiesn“ im Südteil der Theresienwiese, wo die Ursprünge des Festes gewürdigt wurden. Aufgrund der großen Beliebtheit wurde die Veranstaltung in veränderter Form zur „Oiden Wiesn“, die seitdem fester Bestandteil des Oktoberfests ist.
Viele Besucher der Oiden Wiesn schätzen die traditionelle Atmosphäre, die auf dem modernen Oktoberfest oft fehlt. Statt lauter Party-Musik gibt es hier Blasmusik, und das Bier wird aus Holzfässern serviert. So kritisieren manche, dass München es versäumt hat, das Oktoberfest selbst traditionell weiterzuentwickeln. Für solche Kritiker ist die Oide Wiesn perfekt geeignet, um sich mit den alten Traditionen wieder mehr verbunden zu fühlen und wird in der Tat auch hauptsächlich von den Einheimischen besucht.
Attraktionen
Die Fahrgeschäfte auf der Oiden Wiesn bestehen oft aus restaurierten, historischen Anlagen, die in den letzten Jahren teilweise wiederhergestellt wurden. Darunter ist auch der Kettenflieger von Kalb, eines der ältesten Fahrgeschäfte der Wiesn.
Eintritt und Fahrgeschäfte
Die Oide Wiesn ist der einzige Teil des Oktoberfests, für den Eintritt erhoben wird. Der Eintritt beträgt 4 €, Kinder bis 14 Jahre und Schwerbehinderte haben freien Zugang. Die Fahrten mit den historischen Fahrgeschäften kosten nur 1,50 €.
Zelte und Reservierungen
Zu den Hauptattraktionen gehören das Festzelt Tradition, das Musikantenzelt und das Museumszelt. Reservierungen sind auf der Oiden Wiesn in der Regel leichter zu bekommen als auf der regulären Wiesn, selbst an Wochenenden. 2024 wird das Musikantenzelt durch die „Boandlkramerei“ ersetzt.
Bier auf der Wiesn – Die Brauereien des Oktoberfests
Auf dem Oktoberfest dürfen ausschließlich die sechs Münchner Brauereien Bier ausschenken. Diese sind in den „Betriebsvorschriften der Stadt München für das Oktoberfest“ festgeschrieben. Angeboten werden Märzenbier (auch Oktoberfestbier genannt) und Weissbier. Andere Biersorten von fremden Brauereien werden auf der Wiesn nicht ausgeschenkt. Über diese Bierpolitik gibt es viele Geschichten und Mythen, aber das ist Stoff für einen eigenen Blogeintrag.
Wir allerdings schenken Tegernseer Bier aus, weil wir das das ganze Jahr ausschenken und weil uns die Brauerei Tegernsee dankenswerterweise auch unterstützt.